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Arthur Køpckes Arkiv

1959-02-24

Sender

Werner Höll

Recipient

Arthur Køpcke

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Transcription

Reutlingen, 24.2.59

Lieber Herr Koepcke,
so sehr ich mich über Ihre
Gedichte gefreut habe, so sehr hat
mich die Nachricht Ihren Auf-
enthals Schwierigkeiten deprimiert.
Dass Sie dabei noch Ihre Sache so
ordentlich schaffen können!
Aber was soll ich dazu sagen, Ihnen
raten - helfen? Jeder Staat
ist doch der 1. Feind des Indivi-
dualisten aber man kann ihn nicht
entbehren ohne dafür Anarchie
und Schlimmeres einzutäuchen.
Doch wie schwach ist der Einzelne,
will er sein Recht durchsetzen!
Ein Trost: in solchen Kämpfen
wird man stärker, wenn man
nur die [?] aufbringt. Und Sie
haben doch offenbar [?]
Helfer; auch eine tüchtige Frau!
Ich wünsche Ihnen von Herzen,
dass Sie schaffen die Galerie halten
zu können, trotz allem.
Über Ihre Gedichte kann

ich nicht so rasch etwas sagen:
ich muss sie ofters lesen, [?]
sprechen sie mich an, nach Form
& Inhalt (Aussage). Lassen Sie
mir bitte etwas Zeit!
Die 3 Rollen kamen gestern,
heute schicke ich die Grafik -
Kollektion von 40 Blatt nach
London, New Vision Centre, es
eilt, man will sie für "the time
being".
Nun zu dem Bildern: im
März will mich der Maler Curt
Georg Becker besuchen (mass-
gebend in Dtch. Künstlerbund)
Sie können sich denken, wie
wichtig es mir ist, ihnen meiner
Bilder zeigen zu können, besonders
da ich an Grafik fast nichts
mehr hier habe wenn er kommt.
Ferner: Dr. Pee, den Sie ja
kennen, ist sehr eigenwillig,
er will [?] alles kommen um
sich die Kollektion zusammen
zu stellen, die er zeigen wird.
Darum bitte ich Sie die Karte
so bald als möglich abzusenden.

Wenn Sie die Bilder beim Aus-
packen nummeriert haben, wie
ich es [?], bringen Sie alle wieder
hinein - es passt alles genau.
Und sie sind gestempelt als [?]
[?] Bescheinigung
Wegen der 3 Rollen musste ich
zum Zoll - es empfielt sich,
dass Maler aus Deutschland in
jedem Fall vom Zoll auf ihre Sachen
mit kl. Stempel auf der Rück-
seite versehen lassen als Aus-
stellungsgut - ein Ärger bei der
Rücksendung zu vermeiden.
Wenn Sie an Bargeld etwas
knapp sind im Augenblick
([?] sie bitte!) dann möchte
ich Ihnen vorschlagen die Kiste
'unfrei' abzusenden; also bitte nicht
aus diesem Gründe länger warten.
Es tut mir wirklich leid, dass ich
Ihnen helfen kann bei
Ihre Schwierigkeiten,
Dass Nicolaus so gut ein-
geführt wurde & so gute Kritiken
hatte, freut mich sehr. Wann

ich dieses Jahr nach Paris komme
weiss ich noch nicht - wenn nicht
in Juni, dann sicher in Oktober.
Wenn ich hinfahre, möchte ich dort
eine Ausstellung festlegen, dazu
muss ich Arbeiten mitbringen &
ich weiss nicht, wann ich die Sachen
alle wieder von London & Ulm
zurückhaben werde. Jedenfalls
bleiben wir in Verbindung, möglich
dass wir uns in Paris einmal treffen
können. Nicolaus schrieb mir eine
Karte - gratulierte mir.
Nun wünsche ich Ihnen, lieber
Herr Koepcke vor allem, dass sich
Ihre staatsrechtlichen Differenzen
doch noch beilegen lassen -
oft steckt man ja im Leben [?]
wie in einem Bett voll Wanzen -
aber es gibt sich dann doch wieder,
wenigstens für eine Phase, im
[?] Arbeit. Wie gut dass Sie
die Dichtung haben! Und die
Bilder [?] sich! Nochmals
meinen herzlichen Dank für
die [?] der Gedichte aber vor
allem für sie selbst.
Mit herzlichen Wúnschen
& Grüssen Ihr
W. Höll

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