Arthur Køpckes Arkiv
1958-12-29
Sender
Werner Höll
Recipient
Arthur Køpcke
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Transcription
Reutlingen, 29. XII. 58
Sehr geehrter Herr Køpcke,
für Ihren Brief v. 19.XII. und
die Sendung E-Karten z. Ausstellung
sowie für das Plakat danke ich Ihnen
sehr. Hoffentlich ging alles glatt mit
der Kiste Bilder!
Die Karten finde ich sehr gut.
Das Statische des Bildes gestaltet, es
in die Mitte zu setzen; ich bin froh
dass Sie das Bild noch rein gebracht
haben - als Repräsentation. Auch
die [???], auf der Rückseite die Liste
Ihrer Ausstellungen zu bringen finde
ich ausgezeichnet, das gibt dem
Ganzen ein gewissen Rückhalt.
Das Plakat mit der ge-
schickten Verwendung eines der grafischen
Blätter ist so originell, das es
[???] angeschaut und gelesen wird. Es
erreicht auch mit einfachen Farben
eine starke Wirkung. Hat mich
sehr gefreut. Sie machen Ihre
Sache wirklich gründlich, doch mit
Phantasie. Ich glaube schon, dass
Ihnen der Kunsthandel spass macht.
Der ist ja auch abwechschlungsreicher
und interressanter als etwa ein Stoffe-
geschäft.
Nun bin ich doch etwas neu-
gierig auf die Besprechungen in der
Presse.
Mein Sohn Rainer wird in dem
ersten Tagen der Januar Sie aufsuchen.
Ich möchte Sie noch dahin orientieren,
dass er mein Sohn aus erster Ehe [?]
ist, wir haben ein gutes Verhältnis
zu einander. Sein Studium und seine Aus-
bildung haben ihm nicht viel Zeit ge-
lassen, sich mit Kunst zu befassen
doch ist er sehr interessiert.
Ihre Ausstellung zeigt die erste,
zusammenhängende Kollektion, die
ich ausstelle, das Resultat meiner
Arbeit der letzten 5 Jahre. Dazu noch einige
grosse Bilder (90 x 130) und noch ein
halber Dutzend andere - die ich nicht
geschickt habe, machen meinen
ganzen Bestand aus. Insofern
haben Sie richtig geurteilt: es geht
mir wirklich um den Ausdrucks in
der Bildgestaltung (im Sinne [???],
Ptolemäer, Glasbläser) und das, finde
ich, ist auch genug. Ich kann mich
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daher auch nicht um die Tagesereignisse
kümmern, nicht um die politischen
und nicht um die kulturpolitischen -
aber die Resonanz meiner Bilder -
falls sie eine auslösen - interessiert
mich doch mehr.
Schliesslich ist das der Versuch,
alle Erfahrungen und Einsichten eines
sehr fragmentarischen und schon fast
abgeschlossenen Lebens, in einer
ebenso emotionalen wie statisch
geferdigten Ordnung zusammenfassend zu relisieren,
Nun wünsche ich Ihnen (besser [?]
uns!) einen glücklichen Start und Verlauf
der Ausstellung, auch guten Verkauf
und grüsse Sie inzwischen herzlich als
Ihr
Werner Höll.