1959-06-05

E.Steneberg
Frankfurt/Main
Darmstädter Ldstr.89
Deutschland den 5. Juni 1959

Sehr geehrter Herr Köpke,
entschuldigen Sie bitte,daß ich Sie so lange mit einer Antwort warten
ließ.Ich stelle für die Stadt Frankfurt/Main eine grosse Ausstellung
zusammen, "BEITRAG DER RUSSEN ZUR MODERNEN KUNST",und bin seit Januar
dauernd unterwegs,hier auch sehr an die Schreibmaschine gefesselt.
Also:wir können die Gruppenausstellung von Hamburg nicht zu Ihnen gehen
lassen,da wir keinen Kostenzuschuß amtlicherseits bekommen. Die Stadt
finanziert uns schon eine kleine Galerie hier,Galerie am Dom,wo wir stän-
dig junge Künstler zeigen,darüber hinaus bekommen wir aber keine Hilfe
mehr'.Neben den 400.-DM’.die Sie für eine Ausstellung haben müssen, hätten w
wir noch den teuren Hintransport,das können die Künstler dieser Gruppe
nicht auftreiben.Hier in Frankfurt wird an junger Kunst,auch von Auswär-
tigen fast nie etwas verkauft,deshalb wollen die Künstler auch nicht in
Ausstellungen hineinstecken.Das ist ja auch verständlich,die Pariser ver-
langen ja auch immer eine Verkaufsgarantie überall ist man ja auch meist
durch Verkäufe in den Auslagen gedeckt.
Nun haben sich einige überlegt,ob sie nicht im kleineren Kreis bei Ihnen
ausstellen,doch kann man da noch garnichts festlegen,dieses Jahr bestimmt
nicht mehr.Falls es so weit käme,würde ich mich mit Ihnen wieder in Verbin-
dung setzen.
Ich danke Ihnen auch für die Benachrichtigungen Ihrer Ausstelung!

Mit besten Grüssen

Steneberg