Arthur Køpckes Arkiv
1960-09-25
Afsender
Robert Wolfgang Schnell
Modtager
Arthur Køpcke
Dokumentindhold
Schnell fortæller, at udstillingen, som nu er åbnet, havde vakt et stort postyr med et mylder af mennesker i højt humør. Ved oplæsningen stod der omkring 40 personer udenfor og råbte højere, højere! Desværre kom Køpckes brev først på åbningsdagen, så de havde været meget usikre på installation af de to linier. Han håber ikke, at Manzoni vil politianmelde dem. Diter Rots bog har han lagt på en læsepult, den har vakt stor interesse. Han har kun forhøjet priserne en smule, deres galleri er ikke kommercielt. Køpcke og de andre skal ikke forvente store salg. Schnell udtrykker undren over Køpckes bekymring for den rette læsemåde for Courth-Mahler, men siger, at Køpcke kan være helt rolig. Deres læseaftener er overfyldte og han regnes for at være den mest eksakte og nøjagtige læser; tidligere var for øvrigt han instruktør på Berliner Staatstheater. Der er endnu ikke kommet noget i pressen, men han ved med sikkerhed at der på torsdag vil være en lille udsendelse i SFB om åbningen. Men den kan jo nok ikke høres hos Køpcke.
Transskription
Robert Wolfgang Schnell Berlin - Charlottenburg 9
Stülpnagelstrasse 3 25.9.60
Lieber Herr Köpcke!
Nun ist die Ausstellung also eröffnet. Es war ein ungeheurer Wirbel von
Menschen in bester Laune und selbst für unsere Verhältnisse ein ungeahnter
Andrang. Bei der Lesung standen noch ungefähr vierzig Menschen auf dem Hof
und schrien: Lauter, lauter!
Leider kam Ihr letzter Brief erst am Tage der Eröffnung an, sodass wir in
echt banausischer Unkenntnis die 13,54 m und die 2,45 m -Linie angebracht
hatten. Ich hoffe, dass das von Seiten des Herrn Manzoni keine polizeili-
chen Weiterungen hat. Ich habe abd/er den Passus Ihres Briefes verlesen und ein echtes Reuebekenntnis abgelegt. Das Rotsche Buch habe ich auf ei-
ne Lesepult ausgelegt, es hat grosses Interesse gefunden. Ich habe die
Preise nur geringfügig erhöht für uns. Wir sind ja in dem Sinne kein Ge-
schäftsunternehmen und ich bitte Sie und Ihre Kollegen, sich keine allzu-
grossen Hoffnungen auf Verkäufe zu machen.
Etwas belustigt hat wich Ihre Sorge umd das rechte Lesen der Courths-Mahler.
Sie können da ganz beruhigt sein. Meine Lese-Abende, die wir jetzt auch
häufig in der Galerie veranstalten, sind überlaufen und ich gelte nach den
hiesigen Massstäben als grosser Experte der exakten und genauen Lesekunst.
(Ich war früher übrigens Regisseur am Berliner Staatstheater.) Also Ihre
Unruhe ist da nicht nötig.
Presse-Stimmen liegen noch nicht vor, was ich positiv weiss, ist nur, dass
am Donnerstag in SFB eine kleine Sendung über die Eröffnung kommt. Aber
das ist bei Ihnen nicht zu hören.
Seien Sie und Ihre Freunde herzlich gegrüsst von den unsren Freunden.
Ihr
Robert Wolfgang Schnell