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Arthur Køpckes Arkiv

1958-12-15

Afsender

Werner Höll

Modtager

Arthur Køpcke

Dokumentindhold

Höll takker for Køpckes brev og de oplysninger, han har fået. Han påskønner Køpckes indsats med hensyn til invitationskortet, det er vigtigt for kunstnerne at nå bredt ud. Han foreslår et af værkerne, han vil gerne betale for klicheen, men siger, at Køpcke kan vælge et andet, hvis han ønsker (Køpcke skulle nu have fået alle værkerne). Han sender 300 DM meget snart. De angivne priser er naturligvis salgspriser inklusive 33 % i provision til Køpcke. Han opfordrer Køpcke til at sende invitationskort til Kluth, de studerede sammen i Karlsruhe. Siden har han ikke set ham, men Kluth er medbestemmende i det tyske kunstnerforbund, og det kan være, at han vil foreslå Höll som medlem. Han har set reproduktioner af Kluths værker, men bryder sig ikke om dem. Han er spændt på anmeldelserne, ros får man sjældent, men man kan lære af kritik. Nicolaus kan forhåbentlig hjælpe med at pakke kassen ud. Han spørger til klicheen og vil gerne vide, om kassen er ankommet. Desværre har han jo mistet 20 år, perioden 1933-1953 var katastrofeår for ham og han havde aldrig forestillet sig, at han skulle begynde forfra. Nu maler han uden at tænke på penge og berømmelse. Han tilføjer af hensyn til pressen, at han kendte Julius Bissier i 1932, han kom hjemme hos dem. Han havde kontakt med Leger og Baumeister. På dette tidspunkt malede Höll sine første abstrakte billeder, han måtte brænde dem, men de var ikke meget værd, nogle første forsøg. Et af hans billeder blev fjernet fra Freiburg bys samlinger som "entartet", det er senere dukket op. Både Bissier og Baumeister sank ned i dybet og begyndte først rigtigt deres karrierer efter krigen. Selv måtte han male portrætter for at holde sig oven vande indtil 1953, hvor det lykkedes ham og hans hustru at opbygge en virksomhed. Bissier trak sig tilbage til Hanau-Bodensee i 1933, hvor han har været lige siden; de korresponderer. Höll nævner også Müller-Hufschmid, en af hans studiekammerater, som han udstillede sammen med i Karlsruhe i 1957. Siden 1948 har han malet abstrakt, har levet meget fattigt, men har så i år fået succes i Baden-Baden; de besøger hinanden. Höll slutter med at sige, at Køpcke vel kan forstå på dette, at han også selv lever som enspænder, hvilket ikke altid er lige sjovt.

Transskription

Reutlingen, 15.12. 58
17 Dec - 58

Sehr geehrter Herr Køpcke,
vielen Dank für Ihren Brief
v. 11.12. mit dem orientierende Mit-
teilungen. Ja, Sie machen das schon
richtig mit den Einladungen, ich halte
es auch für äusserst wichtig für Sie selbst
& ebenso für die Künstler, dass sie einen
grossen Kreis benachrichtigen. In Werbung
habe ich selbst einige Erfahrung, da sie
war Geschäft meiner Frau lebenswichtig
& ich sie seit 7Jahren besorge.
Wenn es Ihnen noch möglich
ist - & ich glaube doch das ist der Fall,
zeitlich - dann nehmen Sie doch das
Bild (Foto) "Station im Blau"_für die
E. Karten
, Klichée auf meine
Rechnung. Oder etwas anderes. wenn
_Sie_es für besser halten. Inzwischen
haben Sie ja wahrscheinlich alle Bilder
bekommen.
DM. 300 übersende ich Ihnen
also jetzt gleich; die Preise auf dem Listen
sind natürlich Ihre Verkaufspreise
einschliesslich Ihre 33 % Provision.
Was Kluth betrifft, schicken
Sie ihn ruhig eine E-Karte, wir haben
zusammen in Karlsruhe studiert, seither

keinen Kontakt mehr, aber er ist
mitbestimmend in Deutschen Künstler-
Bund & es ist möglich, dass ich dort von
Ihrer Seite ein mal vorgechlagen werde.
& dann ist er sehr gut, wenn Klutz sich
leichten an mich erinnert. Sonst erwarte
ich ja nicht mehr viel von Ihm; Repros
von seinen Bildern haben mir nicht
gefalllen. Es tut mir leid, wie einer der
sich verirrt hat.
Auf die Pressebeprechungen bin ich
schon etwas gespannt, man kann auch
aus scharfer Klutz lernen. von Lob
hat man nicht viel.
Wenn Nicolaus zu Ihnen kommt
wird er Ihnen vielleicht helfen die Kiste
auszupacken; ich würde mich über ein paar
Zeilen vom Ihm freuen. Grüssen Sie Ihn bitte
von mir. Ist er denn schon Papa ge-
worden?
Bitte geben Sie mir doch noch Nach-
richt wegen dem Klichée; die E-Karte ist
mir doch wichtig als Visitenkarte. Und
ob die Kiste gut angekommen ist.
Ja, leider habe ich nicht viel zu
renomieren mit Weltausstellungen -
sollen die Bilder für mich sprechen!
Dass ich 20 Jahre - 1933-1953 - verloren
habe ist Schicksal. Katastrophenjahre.
Dass ich noch einmal von vorne an-
fangen dürfte, ist mir wie ein Wunder.

2

Und ich habe diese 20 Jahren mit Gewinn_
verloren. So male ich meine Bilder jetzt
ohne Seitenblicke auf Geld und Ruhm,
ausschliesslich als Extrakt der flüch-
tigen Existenz. Mir genügt das.
Für die Presse noch:
1932 hatte ich Kontakt mit dem Maler
Julius Bissier_ (in Brion Art Abstrait
ausführlich behandelt, auf der Bienale
vertreten). Er ist 5 Jahre älter als ich,
auch Freiburger, wir lebten damals beide in
unsere Heimatstadt, er kam auch oft
in mein Elternhaus. Er war in Kontakt
mit Leger, und mit Baumeister. Ich malte
damals meine ersten gegenstandlosen
Bilder. Aber ich würde deshalb [?]
und musste das meiste verbrennen, er war
auch nicht viel wert, erste Versuche. Auch
hat man aus dem städtischen Sammlungen
Bilder von mir als "entartet" entfernt, sie
sind jetzt sicher aufgetaucht, ich sah eines
in einer Ausstellung des Besitzes der
Stadt Freiburg kürzlich (es war von 1929).
Auch Bissier versand verschwand damals
in der Versenkung, wie Baumeister auch,
erst nach dem Krieg begann ihre Aufstieg.
Ich dagegen musste mich mit Portraits über
Wasser halten, war krank infolge des
Hungers in der Gefangenschaft (Offizier im
Krieg in 14/18 & ebenfalls wieder Führer einer
motorisierte Munitionskolonne in
Frankreich & Russland). Erst 1953, nach-
dem ich und meine Frau das Geschäft auf-

gebaut hatten, konnte ich die Arbeit wieder dort
anknüpfen, wo ich 1933 unterbrochen
wurde! Schicksal!
Julius Bissier, dessen Frau eine Hand-
weberei betreibt, in der er schon in den
20er Jahre mitarbeitete - bis heute -
hat sich 1933 nach Hagnau/Bodensee
zurückgetragen in eine völlige augenschieden-
heit, eine Art buddistischer Klause. Wir
korrepondieren.
Und da ist noch der Maler hr. Müller-
Hufschmid (seit 1932 in Deutschen Künstler-
Bund) 68 Jahre alt, ein Studienfreund von
mir, lebt in Karlsruhe. Wir stellten 1957
erstmal in Karlsruhe gemeinsam aus,
er malt seit 1948 abstrakt. Lebt sehr
sehr ärmlich, Fürsorge u.s.w. Dieses Jahr
aber hatte er durchgeschlagenden Erfolg
in Baden-Baden von 40 Bildern 30 verkauft
& von 40 Zeichnungen 25!! Wir besuchen uns.
Aus diesen verstehen Sie leicht, dass auch
ich ein Einsiedler bin, es fällt mir
nicht immer leicht aber das ist das beste
für die Arbeit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Werner Höll

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